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Über Kunsttherapie

Fühlen und Malen

Was ist Kunsttherapie?

Manchmal gibt es Gefühle, die sich nicht in Worte fassen lassen. In der Kunsttherapie findest du einen Raum, in dem diese Gefühle ihren Ausdruck finden können. Hier darfst du deiner Kreativität freien Lauf lassen, ohne Leistungsdruck, ohne Bewertung. Jeder Strich, jede Farbe ist ein Schritt in deine eigene Tiefe, ein Stück mehr Verständnis für dich selbst. Ob du etwas mit Händen erschaffst, malst oder einfach durch den kreativen Prozess hindurchspürst – du wirst überrascht sein, wie sich Blockaden lösen, wie sich neue Perspektiven entfalten und wie du mit deinem eigenen Inneren in Kontakt trittst.

Werk

Das Kunstwerk ist der Vermittler zwischen dem Klienten und dem Therapeuten. Es stellt eine „Sprache“ dar, die oft tiefer geht als Worte und es ermöglicht, unbewusste oder schwer greifbare Themen auszudrücken. Das Kunstwerk spiegelt die inneren Prozesse des Klienten wider und kann als eine Art „Projektionsfläche“ dienen, auf der der Klient seine Gedanken und Gefühle externalisieren kann. Oft ist das Kunstwerk auch ein Element der Reflexion und des Dialogs, durch den der Therapeut und der Klient in einen gemeinsamen Prozess der Deutung eintreten.

Klient

Der Klient ist der aktive Schöpfer des Kunstwerks und bringt seine eigenen Gefühle, Gedanken, Konflikte oder Traumata in den kreativen Prozess ein. Der Akt des Schaffens wird als eine Form der Selbstexpression verstanden, die es dem Klienten ermöglicht, sich von inneren Blockaden zu befreien und neue Perspektiven auf sein Leben zu gewinnen. Der Klient wird in seiner Kreativität und in seiner emotionalen Verarbeitung gestärkt und bekommt durch den therapeutischen Raum die Gelegenheit, sich selbst zu entdecken und zu verstehen.

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Therapeut

Der Therapeut ist die professionelle Begleitperson, die den sicheren Rahmen für den kreativen Prozess schafft. Er oder sie hilft dem Klienten, die eigenen kreativen Ressourcen zu entdecken und zu nutzen, und gibt Anregungen, wenn es notwendig ist. Der Therapeut übernimmt zudem eine beobachtende, reflektierende und unterstützende Rolle und hilft, die symbolischen, emotionalen oder unbewussten Inhalte zu interpretieren, die im Kunstwerk zum Vorschein kommen.

Dynamik der Dreierbeziehung:

  • Kommunikation durch das Kunstwerk: Das Kunstwerk wird zum Mittel der Kommunikation, das sowohl dem Klienten als auch dem Therapeuten eine neue Sichtweise auf die Themen des Klienten ermöglicht. Es gibt oft eine „nicht-verbale“ Ebene der Kommunikation, die für den Klienten sehr hilfreich sein kann, insbesondere wenn es schwer fällt, über bestimmte Themen zu sprechen.

  • Reflexion und Interpretation: Der Therapeut hilft dem Klienten, das Kunstwerk zu betrachten, zu deuten und die Symbolik oder Metaphern zu verstehen, die darin enthalten sein können. Diese Reflexion ermöglicht es dem Klienten, Einblicke in unbewusste Prozesse zu gewinnen und eine neue Perspektive auf seine Gefühle oder Probleme zu entwickeln.

  • Emotionale Verarbeitung: Der kreative Akt selbst kann therapeutische Funktionen erfüllen, indem er Gefühle verarbeitet und Ausdruck findet. Gleichzeitig ermöglicht das Kunstwerk, emotionale Barrieren abzubauen und die Auseinandersetzung mit schwierigen Themen in einem sicheren Rahmen zu fördern.

Methodik

Die Methode leitet den Menschen an,

  • seine innere Befindlichkeit nach aussen auf ein Bild zu projizieren (Symbolisieren),

  • das Bild als Eindruck auf sich wirken zu lassen (Aktivieren des impliziten Gedächtnisses),

  • sich selber und das Bild zu reflektieren, dabei Unpassendes und Passendes zu erleben und sich in der daraus entstehenden Spannung kreativ zu bewegen (durch Assimilieren und Akkommodieren),

  • sich das Erlebte zu eigen machen (Personifikation) und daraus auf dem Bild handelnd weiterzugestalten, verbunden mit dem, was auf dem Bild war und was daraus noch werden kann (Präsentifikation),

  • sich dabei von unpassenden Bildelementen zu distanzieren und passende zu integrieren,

  • die eigenen Handlungen weiterzuführen bis zum persönlichen Standpunkt: „Jetzt stimmt es.“ (Homöostase),

  • Sprache zum Geschehen zu finden, durch Abstraktion Bewusstheit zu schaffen und zu ermöglichen, das Erlebte im Langzeitgedächtnis abzuspeichern (narrative Arbeit),

  • gemachte Erfahrungen von Ausprobieren, Differenzieren und Integrieren auszuwerten und gute Erfahrungen in den Alltag zu transferieren, indem ausgewählte Handlungen geübt und überprüft werden (Validieren und Verifizieren),

  • dialogisch im Kontakt und im Austausch in der Triade von Klient, Werk und Therapeut vorzugehen.

 

Ziele der Methode

Ressourcenorientierung:

Die methodischen Interventionen werden so gewählt und dosiert, dass sie die innere Stärke und Sensibilität des Menschen fördern.

Selbstheilungskräfte:

Die natürliche Fähigkeit des Menschen zur Homöostase wird durch die Methode unterstützt, Farben, Formen, Gestalten und ganze Bilder zu schaffen, welche das kontinuierliche Suchen und Finden eines persönlichen Gleichgewichts unterstützen.

Präsentifikation:

Da Leben nur hier und jetzt formbar ist, setzt die Maltherapie jede therapeutische Arbeit mit Bildern in den Kontext zum aktuell gestaltenden Menschen. Durch diese Gewichtung in der Methode erhält der handelnde Mensch eine selbstbestimmte Wahl, auch in seinem aktuellen Umgang mit der Vergangenheit und der Zukunft seines Lebens.

(Quelle: Institut apk, 2025)

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